Westfalen Gruppe plant weitere LNG-Tankstellen
Für den schweren Fernlastverkehr ist LNG (Liquefied Natural Gas) momentan die Kraftstoffalternative zu Diesel – mit geringeren CO2-Emissionen und weniger Kosten. Allerdings gibt es dafür in Deutschland zu wenig Tankstellen. Die aktuelle Übersichtskarte der dena weist nur 8 öffentliche LNG-Tankstellen in Betrieb aus. Die Westfalen Gruppe will das ändern.
Als Betreiber des größten konzernunabhängigen Tankstellennetzes in Deutschland stellt die Westfalen Gruppe auf ihrer Website vier Standorte vor, an denen die Errichtung einer LNG-Station aus Unternehmenssicht realisierbar wäre: Baunatal, Münster, Herne und Herford. Vorausgesetzt, ausreichend Speditionsfirmen und Flottenbetreiber melden Bedarf an und die zuständigen Behörden entscheiden positiv. Das Besondere: Alle vorgestellten Standorte befinden sich an bestehenden Westfalen-Stationen. Die Fahrer von LNG-Trucks könnten hier nicht nur tanken, sondern auch Bistro und Shop nutzen.
Spediteure werden aufgefordert, weitere Standortwünsche zu benennen. Westfalen prüft diese auf Machbarkeit, stimmt alles Notwendige mit den einzubindenden Akteuren ab und sucht weitere Tankkunden, um einen Bau und Betrieb zu ermöglichen. „Wir wollen mit diesem Schritt die Henne-Ei-Problematik aufbrechen“, sagt Julian Janocha, Projektleiter LNG der Westfalen Gruppe. „Wir sind überzeugt: Ein Auf- und Ausbau des LNG-Tankstellennetzes kann nur gemeinsam in enger Abstimmung mit Speditionen und Flottenbetreibern gelingen.“
Auf ihrer Website zeigt die Westfalen Gruppe, in welchem Maße pro Standort noch Interessenten und Zusagen fehlen. „Wir setzen hier auf größtmögliche Transparenz, um unseren Geschäftspartnern eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage zu bieten“, so Janocha. Für die Westfalen-Tankstelle in Baunatal nähe Kassel liegen bereits 100 Prozent der benötigten Zusagen vor. Die Anlagentechnik für diesen Standort ist schon bestellt, das Verfahren zur Anpassung des Bebauungsplanes angestoßen. Sobald der voraussichtliche Eröffnungstermin absehbar ist, wird die Westfalen Gruppe entsprechend informieren. Spediteuren, die noch vor Eröffnung einer LNG-Tankstelle feste Abnahmemengen mit Westfalen vereinbaren, gewährt das Unternehmen als First Movern attraktive Rabatte auf den Kraftstoffpreis.
Gemeinsam mit interessierten Unternehmen erarbeitet die Westfalen Gruppe auch individuelle Konzepte für LNG-Betriebstankstellen, die genau auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt sind.
LNG-betriebene Lkw sind laut Angaben der Hersteller genauso leistungsfähig wie ihre Diesel-Pendants. Allerdings verursacht der Betrieb mit Flüssigerdgas geringere Kosten und insbesondere in Form von Bio-LNG auch weniger Emissionen. Das verschafft Spediteuren kräftige Vorteile im Wettbewerb und schont Klima sowie Umwelt. Während für Diesel-Fahrzeuge immer häufiger Fahrverbote ausgesprochen werden, ist dies bei LNG kein Thema. Darüber hinaus profitieren Spediteure von attraktiven Förderprogrammen: Den Kauf eines LNG-Fahrzeugs unterstützt der Staat mit 12.000 Euro. „Zudem sind diese Lkw bis mindestens Ende 2020 von der Maut befreit“, ergänzt Janocha. „Steuerbegünstigungen für den Kraftstoff bringen weitere Kostenvorteile.“