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Umweltschonender Dreh mit LPG


Der MB-Filmhybrid 100 läutet die nächste Generation umweltfreundlicher Hybrid-Stromerzeuger für die Film- und Medienindustrie ein. Er stellt die umweltfreundliche Stromversorgung für einen langen Drehtag sicher, indem er in einzigartiger Weise verschiedene Betriebsmodi kombiniert. Das Besondere daran: Dank der Umrüstung von CNG auf LPG ist die selbstfahrende Arbeitsmaschine mit 7,2 t Gesamtgewicht sehr mobil und flexibel.

 

Mobiles Kraftwerk: Der MB-Filmhybrid 100 erzeugt mithilfe von LPG umweltfreundlichen Strom. (Bilder: Maier Bros.)

Der LPG-betriebene Generator von Feeser mit einer Systemleistung von 100 kVA.

Mit LPG-Antrieb unterwegs zum Drehort.

Einer von insgesamt 4 LPG-Tanks. Dieser ist mit 160 l Volumen exklusiv für den Fahrmotor bestimmt.

Ein Photovoltaik-Panel auf dem Dach des MB-Filmhybrid 100 liefert grünen Strom.

Alles unter Kontrolle: Das Display der intelligenten Steuereinheit von MobilHybrid ...

... gibt Aufschluss über das Strommanagement.

Vor jedem Einsatz des MB-Filmhybrid 100 erhält die Film-Crew eine technische Einweisung durch Mitarbeiter von Maier Bros.

 

Der ökologische Fußabdruck von Film- und Fernsehproduktionen ist riesig. Allein die mehr als 1200 Kinospielfilme, die jährlich in Europa produziert werden, emittieren im Schnitt jeweils zwischen 650 und 1000 t CO2. Mitglieder des Produzentenverbandes haben deshalb Ende des letzten Jahres eine freiwillige Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Filmproduktion unterzeichnet. Und auch der Gesetzgeber hat bereits reagiert: Ab Januar 2022 ist in Deutschland die finanzielle Unterstützung durch die Filmförderungsanstalt (FFA) an Umweltauflagen gekoppelt. Beste Argumente für den Einsatz des neuen MB-Filmhybrid 100 der Firma Maier Bros. ...

 

Maier Bros.

Der Kölner Filmgeräteverleih bietet seit 1989 Full-Service-Produktionsbetreuung für Werbung, Film und Fernsehen an. Namhafte Kunden aus der Branche vertrauen auf das Know-how des Unternehmens und nehmen seine Dienste in Anspruch. So wurden u. a. „Honig im Kopf“, „Knocking on heaven‘s door“ oder „Babylon Berlin“ mit Equipment der Maier Bros. gedreht.

Bei der Entwicklung umweltfreundlicher Lösungen für ihren Fuhr- und Gerätepark beweisen die beiden Geschäftsführer Niels und Knut Maier großen Pioniergeist. Sie waren beispielsweise die ersten, die Dieselgeneratoren mit Wassereinspritzung einsetzten. In Zusammenarbeit mit der TH Köln wurden damals Tests mit Emulationsdiesel durchgeführt. Das Projekt scheiterte letztlich an wirtschaftlichen Gründen: „Die Technik hat einwandfrei funktioniert“, so Niels Maier, „nur war damals leider keiner dazu bereit, nur aus Gründen des Umweltschutzes um 20 Euro höhere Leihgebühren pro Tag zu bezahlen“.

Auch bei der Entwicklung des MB-Filmhybrids 100 loteten die innovationsfreudigen Brüder die Möglichkeiten des technisch Machbaren aus, indem sie einen CNG-Motor auf LPG umrüsteten.

 

Anforderungen

Ziel war es, einen autarken Filmstromerzeuger zu entwick­­eln, der mindestens einen langen Drehtag bei 90 % Volllast Strom liefern kann – und das möglichst umweltfreundlich und leise. Manchmal finden Außendrehs in Naturschutzgebieten statt. Um hierfür eine Drehgenehmigung zu erhalten, ist eine emissionsarme Stromerzeugung Voraussetzung. Außer dem Schadstoffausstoß spielt auch der verursachte Lärm eine entscheidende Rolle. Laute Generatorengeräusche stören nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tontechniker am Set. Damit der reibungslose Betrieb nicht gefährdet wird, muss der verwendete Kraftstoff selbst an entlegenen Orten verfügbar sein. Und auch der Kostenfaktor ist zu berücksichtigen.

 

Umsetzung

All diese Kriterien wurden bei der Entwicklung des MB-Filmhybrid 100 berücksichtigt. Das Mini-Kraftwerk auf Rädern kombiniert in einzigartiger Weise verschiedene Betriebsmodi:

Bei kleiner bis mittlerer Last (bis zu 12 kW) wird das System komplett über das Akkupack versorgt. Dieses hat eine Systemkapazität von 18 kWh, im Alltagsbetrieb können hiervon mindestens 12 kWh genutzt werden. Wenn z. B. an einem Außen-Tag- Dreh nur ein paar Kameraakkus und Handys geladen werden, liegt die abgerufene Gesamtleistung bei ca. 0,5 – 1,5 kW. Bei dieser Last reicht die Akkukapazität für einen ganzen Drehtag aus.

Sobald die Lastanforderung steigt oder die Akkus geladen werden müssen, startet automatisch der Stromgenerator. Dieser wird mit Flüssiggas (LPG) betrieben, hat eine Leistung von 88 kVA, ist genauso leise wie herkömmliche Super-SilentFilmgeneratoren (unter 47 dBa im Abstand von 7 m) und durch den Gasmotor sehr emissionsarm (kein Feinstaub, kaum Stickoxide und deutlich weniger CO2).

 

Schnittstelle

Zentrale Schnittstelle dieses neuen Stromerzeugers ist die intelligente Steuerung von MobilHybrid. Diese sucht und kombiniert die jeweils günstigsten Energiequellen, vereint die Energie und gibt sie am Steckfeld aus. Das System lässt auch parallele Netzeinspeisung zu.

Nach folgenden Prioritäten und Parametern wählt die Steuerung immer die günstigste Energiequelle aus:

  • Solar: immer, sobald verfügbar,
  • Netz: immer, sobald verfügbar,
  • Akkus: so lange wie möglich,
  • LPG-Motor: sobald Mehrbedarf besteht

 

Akkus

Die verwendeten Hightech-Bleigel-Batterien sind deutlich schwerer als ihre modernen Verwandten Lithium-Ionen oder Lithium-Eisenphosphat, dafür gelten sie nicht als Gefahrgut, sind viel robuster und haben eine höhere Temperaturtoleranz, während LiIon- oder LiFePo-Akkus eines aktiven Temperaturmanagements bedürfen. Und vor allem: Bleigel-Batterien werden zu 99 % recycelt. Im Moment wird daran gearbeitet, die Akkukapazität zu erhöhen. Sobald entsprechende Akkus verfügbar sind oder die Gefahrgut-Verordnungen geändert werden, ist eine doppelte oder dreifache Akkukapazität realistisch.

 

Fahrzeugantrieb

Nicht nur der Generator, auch das Fahrzeug selbst sollte mit einer umweltfreundlichen Dieselalternative angetrieben werden. Ein bivalenter Antrieb (Dual-Fuel) war keine Option. Längere Recherchen ergaben, dass als einziges Fahrgestell der Iveco CNG 7,2 t infrage kam, da sein Motor bereits für Gasbetrieb ausgelegt ist. CNG wird gasförmig bei 200 bar gespeichert. Die Tanks hätten im Vergleich zu LPG-Tanks das 6-Fache gewogen und den 2,5-fachen Platz beansprucht. So wäre es nicht möglich gewesen, die erforderliche Tankkapazität auf dem 7,2-Tonner unterzubringen.

 

LPG statt CNG: Einer für alle

Es musste also LPG im monovalenten Antrieb sein – mit dem Vorteil, dass für Generator und Fahrzeugantrieb nur eine Kraftstoffart getankt werden muss. Ein dichtes Tankstellennetz stellt die Versorgung sicher, außerdem spricht der Preisvorteil für Autogas. Auf dem Markt gab es keinen passenden Fahrzeugmotor. Also entschlossen sich die Maiers für eine aufwendige Umrüstung auf LPG.

 

Umrüstung

Im Verlauf der Entwicklung mussten einige Hürden genommen werden. Vor allem die Einstellung des richtigen Zündzeitpunkts machte Probleme. Nach einigen Rückschlägen und 18 Monaten intensiven Tüftelns war es dann soweit: Das Fahrgestell lief mit LPG, und zwar – dank einem elektrisch vorheizbaren Verdampfer – sortenrein.

 

Marktbedarf: 50 bis 100 Geräte

Mittlerweile wird der MB-Filmhybrid bereits erfolgreich bei Dreharbeiten eingesetzt – u. a. für die neue Staffel der Netflix-Streaming-Serie „How to sell drugs online (Fast)“. Und die Umrüstung weiterer Fahrzeuge ist geplant: Niels Maier schätzt den momentanen Marktbedarf allein in Deutschland auf 50 bis 100 Geräte – Tendenz steigend.

www.maierbros.de

 


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