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Tierfutter aus eigenem Anbau: Gentechnikfrei und umweltschonend


Immer mehr Landwirte möchten ihre Tiere mit einheimischem Futter ohne Gentechnik versorgen. Dies kann einen großen Teil an Transportkosten und Umweltbelastungen einsparen – vor allem, wenn das Futter aus dem eigenen Anbau oder von Betrieben aus der näheren Umgebung stammt. Außerdem erfüllen die Landwirte dadurch viele Auflagen, die für die Fütterung der Tiere gelten.

 

Ran an den Trog! Der Appetit von Schweinen ist gewaltig: Innerhalb von 92 bis 94 Tagen legt ein Ferkel im Mastbetrieb ca. 100 kg an Gewicht zu. Ein ausgewachsenes Schwein vertilgt täglich ca. 2,6 bis 2,8 kg Futter. Sojabohnen fördern mit ihrem hohen Eiweiß­gehalt – nach  adäquater Aufbereitung – den schnellen Aufbau von Muskel fleisch. Im Lauf der Mast wird der Sojaanteil am Futter von 30 % bis zu 4 % verringert.

(Fotos: GößweinGas)

In einem den deutschen Klimaverhältnissen eigens angepassten Trockner wird den Sojabohnen nach der Ernte bei 42 °C Korntemperatur schonend überschüssige Feuchtigkeit ent­zogen, bis die ideale Lagerfeuchte von unter 13 % erreicht ist.

­Ca. alle vier Wochen wird im Sojatoaster bei 250 °C heißer Umluft die monatliche Sojaration für die Schweine aufbereitet. So erhalten die Tiere frisches, be­kömmliches und schmackhaftes Futter.

Am Schaltkasten kann Thomas Schuder die Temperatur­entwicklung kontrollieren und den Toastvorgang exakt steuern.

Josef Hartl (li.), technischer Leiter von GößweinGas, weiß, wovon er spricht. Er ist selbst Landwirt und kann mit seinem Know­-how Thomas Schuder und dessen Kollegen optimal beraten, wenn es um autarken, flexiblen, ökologischen und ökonomischen Energiebedarf geht.

Ein spezieller Schneidwerk­aufsatz auf dem Mähdrescher hinterlässt nach der Ernte nur 3­-cm­-Sojastoppeln auf dem Feld.

Familie Schuder mit dem neuen Sojatoaster. Das Gerät verschafft mehr Unabhängigkeit und erschließt neue Einkommensquellen.

 

Soja: Import oder heimischer Anbau?

Wegen seines hohen Eiweißgehalts und des Verbots, Tier­mehl zu verfüttern, ist Soja ein begehrtes Futtermittel für Hühner, Schweine und Rinder. Ein Großteil der in Deutschland benötigten Menge an Soja wird importiert – in ers­ter Linie aus Brasilien, den USA und Argentinien. Allerdings ist in diesen Hauptanbauländern – im Gegensatz zu Deutschland – der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen erlaubt.

Seit einigen Jahren kann Soja auch in Deutschland angebaut werden. Spezielle Züchtungen kommen mit den klimatischen Bedingungen hierzulande zurecht. Immer mehr deutsche Land­wirte entschließen sich deshalb, Soja in die Fruchtfolge zu inte­grieren und damit ein gentechnikfreies Futtermittel zu erhal­ten. Gute Erträge und der Anreize durch staatliche Förderpro­gramme unterstützen diese Entscheidung.

 

Soja im niederbayerischen Falkenberg

Auch Thomas Schuder baut seit kurzem Soja auf seinem Hof an. Der Landwirt aus dem niederbayerischen Falkenberg führt einen Schweinemastbetrieb und unterstützt mit seinem Lohn­unternehmen Kollegen bei der Ernte. Den gewaltigen  Appetit  seiner 300 – 350 Schweine stillt Schuder mit Weizen, Gerste, Soja­schrot und Mineralfutter. Und davon braucht er eine ganze Men­ge: 2,6 bis 2,8 kg Futtermix vertilgt ein Schwein pro Tag.

Das Getreide stammt größtenteils aus eigener Ernte oder von Landwirten aus der Umgebung, Sojaschrot und Mineralfutter wurden bis vor kurzem von verschiedenen Futtermittelhändlern zugekauft. Seit diesem Jahr kommt auch ein Teil des benötigten Sojas aus dem eigenen Betrieb. 15 ha Ackerfläche hat Thomas Schuder für den Anbau des Eiweißlieferanten reserviert und er­zielt damit  einen jährlichen Ertrag von ca. 60 t Soja. Damit kann er etwa ein Drittel seines Jahresbedarfs decken, den Rest wird aus der Region zugekauft.

Auch sein Lohnunternehmen hat Schuder um die Sparte Soja erweitert. Um ökonomisch arbeiten zu können, hat er sogar extra in einen speziellen Schneidwerkaufsatz für den Mähdrescher in­vestiert, der nach der Ernte nur ein Feld mit 3­ cm­ Sojastoppeln hinterlässt.

Die Sojabohne eignet sich besonders gut als Futtermittel für die Schweinemast: Mit ihrem hohen Proteinanteil von 35 – 38 % pro kg Frischmasse fördert sie besonders den Aufbau von Mus­kelfleisch, 19 % Fettanteil sorgen für den hohen  Energiegehalt. Um zum bekömmlichen Futtermittel zu werden, muss die Bohne allerdings nach der Ernte erst aufbereitet werden. Ziel ist es, die verdauungshemmenden Inhaltsstoffe (Tryptisininhibitoren) ab­zubauen und die Verwertbarkeit der essenziellen Nährelemente zu gesteigern. Dies geschieht durch einen passend gewählten Er­hitzungsprozess. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel das Rösten in einer Toastanlage, bei dem Temperatur, Dauer der Erhitzung, Feuchte und Partikelgröße aufeinander abgestimmt werden.

 

Trocknen

Zunächst muss die eingefahrene Ernte allerdings lagerfähig gemacht werden. Damit der ideale Feuchtegrad von 12 – 13 °C erreicht wird, der Schimmelbildung verhindert, trocknet Tho­mas Schuder die Sojabohnen in einem 43­-t­-Satzumlauftrockner bei 42 °C Korntemperatur ca. 5 bis 6 Stunden und kühlt sie an­schließend in einem 150­-t­-Kühlsilo ungefähr einen Tag auf un­ter 10 °C herunter, bevor er sie bis zur Entnahme ins Endlager bringt. Von dort entnimmt er monatlich die benötigte Ration zur Aufbereitung im Sojatoaster.

 

Toasten

Beim Toastvorgang befördert ein Zellenrad die getrockneten Sojabohnen aus dem Vorratsbehälter langsam in den  Toaster. Dort werden sie von einem Redler über eine gelochte Keramik­platte transportiert, durch deren Löcher ca. 250 °C heiße Luft ge­blasen wird. Vorschub und Verwirbelung sorgen für eine gleich­mäßige Wärmeverteilung. Am Ende wirft die Maschine bekömm­liche, nussig duftende Sojabohnen mit einer Kerntemperatur zwischen 105 und 108 °C aus, die von Staub und Reststoffen gereinigt sind und durch den Erhitzungsprozess etwa 8 % an Gewicht ver loren  haben.

 

Der Energielieferant: Flüssiggas

Die Energie für den Sojatoaster in Falkenberg liefert Flüssig­gas der Firma GößweinGas, das in zwei unterirdischen, befahr­baren 6000­l­Tanks l agert. 28 l des Brennstoffs verbraucht das Gerät pro Tonne Soja – relativ wenig im Vergleich zum Bedarf des energieintensiven Trockners, der rund um die Uhr im Einsatz ist. Insgesamt verbraucht der Hof pro Saison zwischen von 100.000 und 120.000 l Flüssiggas. Während der Maistrockensaison muss sogar jeden zweiten Tag Flüssiggas nachgeliefert werden. Da ist es besonders wichtig, sich auf seinen Energieversorger verlassen zu können. Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit GößweinGas besteht schon seit mehreren Jahren – und geht weit über die Versorgung mit Brennstoff hinaus. In dem technischen Leiter Josef Hartl, der selbst auch Landwirt ist, hat Thomas Schu­der bei GößweinGas einen kompetenten Ansprechpartner, der in sämtlichen Fragen des autarken, flexiblen, ökologischen und ökonomischen Energiebedarfs berät.

 

Zukunftsaussichten

Der Anbau von heimischem Soja bedeutet für Landwirte we­niger Abhängigkeit von Importen und Weltmarktpreisen und eine zusätzliche Erwerbsmöglichkeit, die Umwelt profitiert durch den Verzicht auf genmanipulatierte Pflanzen sowie durch den Wegfall aufwendiger Transporte, die Tiere werden mit gesundem Futter versorgt – und das kommt letztlich dem Endverbraucher zugute. Gute Gründe also, auf regionalen Futteranbau zu setzen. Thomas Schuder jedenfalls blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Ich glaube, dass der Sojaanbau in Deutschland zunehmen wird“.

www.goesswein-gas.de

 


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