Forschungsprojekt: Hallenbeheizung der Zukunft
In einem gemeinsamen Forschungsvorhaben entwickelt Hallenheizungsspezialist Kübler mit der TU Kaiserslautern eine benutzeradaptierte, hybride Infrarotheizung, die 30% Energie einsparen soll. Das würde eine CO2-Reduktion von 8 Mio. t bedeuten. Regenerative Energien sollen integriert werden. Das Projekt „InfraEff“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Forschungsziele
„Es geht um nicht weniger als die Hallenheizung der Zukunft“, so Dr. Jens Findeisen, Leiter Forschung und Entwicklung der Kübler GmbH. Die Neuentwicklung soll das Klimaschutzvorhaben der Bundesregierung realisierbar machen und einen relevanten Beitrag zur Energiewende leisten. Mit Technologien, die es heute noch gar nicht gibt.
Das Projekt mit einem Gesamtumfang von 1,031 Mio. Euro wurde auf 30 Monate Laufzeit angelegt. Durch das finanzielle und zeitliche Volumen ist es für beide Forschungspartner hochattraktiv. Zumal man sich auch beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) viel von den Ergebnissen verspricht. Für Thomas Kübler, den geschäftsführenden Gesellschafter und Gründer der Kübler GmbH, bedeutet InfraEff die Weichenstellung für die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens.: „InfraEff ist das bislang größte und ambitionierteste Forschungsvorhaben in unserer 30-jährigen Firmengeschichte.“ Gleichzeitig sieht er jedoch auch einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.
Know-how
Die Kübler GmbH kann auf langjährige Erfahrungen im Bereich Infrarot-Hallenheizungen zurückgreifen. Die innovativen Entwicklungen des Unternehmens sorgen bereits heute für Energie- und CO2-Einsparungen zwischen 30 und 70 % gegenüber konventionellen Technologien. Die Expertise von Kübler ist für das Team um die Professoren Dr. rer. nat. Svenja Carrigan und Prof. Dr. rer. nat. Oliver Kornadt sowie ihrem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.-Ing. Marco Hartner im Fachgebiet Bauphysik der TU Kaiserslautern (Fachbereich Bauingenieurwesen) eine wichtige Ergänzung zum eigenen Know-how.
„Unser Wissen aus den Bereichen Büro- und Wohngebäude darum, welche Bedingungen Menschen als behaglich empfinden, wollen wir auf Hallen übertragen. Und dies bei gleichzeitig erhöhter Energieeffizienz“, formuliert Prof. Kornadt ein Teilziel des Forschungsprojektes. Aber es geht um mehr: „InfraEff zielt darauf, mit einem völlig neuen Konzept nur die Hallenzonen zu heizen, die gebraucht werden. Das große Volumen des Projektes erlaubt, verschiedene Ansätze zu berühren. Dies ist unglaublich spannend und vor allem: dies ist praxisrelevant.“ Im Hinblick auf die zu erwartenden Ergebnisse zeit Kornadt sich optimistisch: „Wir glauben, dass wir hier wirklich Großes bewegen können“.
Sinnvoller Einsatz primärer Energieträger
„Primäre Energieträger bleiben auch in Zukunft sinnvoll, wenn sie effizient eingesetzt werden“, betont Prof. Dr. Svenja Carrigan von der TU Kaiserslautern. Das Projekt legt einen Schwerpunkt auf die Kombination gasbetriebener Infrarotsysteme mit erneuerbaren Energien. Svenja Carrigan, Professorin am Lehrstuhl für Bauphysik an der TU Kaiserslautern erklärt: „Fakt ist, dass wir derzeit auf fossile Brennstoffe, wie Erdgas, angewiesen sind. Auch wenn wir uns einig sind, dass der Fokus für die Zukunft in erneuerbaren Energien liegen wird, so ist ein Anliegen des Projekts aufzuzeigen, wann der Einsatz fossiler Brennstoffe sinnvoller und effizienter ist, als andere Energiequellen.“ Damit weist die Wissenschaftlerin darauf hin, dass erneuerbare Energien nicht in jedem Fall die energieeffizienteste Lösung darstellen. Dies gilt insbesondere für Hallengebäude. Denn in Bezug auf die Beheizung von Hallen wurde in den letzten Jahren unstrittig durch mehrere, teils mit Bundesmitteln finanzierte Studien belegt, dass technisch hochentwickelte dezentrale Beheizungslösungen (wie z. B. Infrarotsysteme auf Basis effizienter Dunkelstrahler) die ökologisch und ökonomisch sinnvollste Art zu heizen sind. Und dass dadurch gerade kurz- und mittelfristig äußerst effektvoll CO2 eingespart werden kann.
Klar erklärtes Ziel dieses Projekts ist folglich eine weitere Aufklärung in Bezug auf diese energiesparenden und ressourcenschonenden Technologien. „Wir wollen ein Umdenken einleiten und zeigen, wie effizient fossile Energieträger wie Gas in bestimmten Bereichen sein können. Und dass die Substitution von fossiler durch regenerative Energie nicht in allen Bereichen die beste Lösung darstellt.“ Dieses sinnvolle Differenzieren ist für das übergeordnete Ziel, nämlich das Klima effizient zu schützen, ein enorm wichtiger Schritt.
www.kuebler-hallenheizungen.de