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Flüssiggas: Umweltfreundlicher Energieträger mit Zukunftspotenzial


Für die geplante sukzessive Umstellung von fossilen auf Erneuerbare Energien gilt Erdgas als Brückentechnologie. Dabei wird oft übersehen, dass auch Flüssiggas eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen kann. Es ist nicht leitungsgebunden und kann deshalb auch abgelegene Orte mit klimaschonender Energie versorgen.

 

Mit Flüssiggas können auch in leitungsfernen, abgelegenen Gegenden moderne, klimaschonende Heizungslösungen realisiert werden. (Grafik: DVFG )

 

Auslaufmodell Ölheizung

Mehrere gute Gründe sprechen für den Austausch einer in die Jahre gekommenen Ölheizung gegen eine moderne, effizientere Heizungslösung:

  • Laut Angaben des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks sind von den 5,5 Mio. Ölheizungsanlagen in Deutschland 70 % älter als 20 Jahre und damit energetisch ineffizient.
  • Am 1. November ist das neue Gebäudeenergiegesetz in Kraft getreten. Es besagt unter anderem, dass alte Ölheizkessel noch bis 31. Dezember 2025 gegen ein neues effizientes Ölbrennwertgerät ausgetauscht werden können. Ab 2026 dürfen Ölheizungen dann – „mit Ausnahmen von Härtefällen“ – nur noch in Verbindung mit Erneuerbaren Energien als Hybridanlagen eingebaut werden. Als Ausnahmefall lässt der Gesetzgeber gelten, dass kein Anschluss an ein Gas- oder Fernwärmenetz hergestellt werden kann und eine Hybridlösung technisch nicht möglich ist oder eine „unbillige Härte“ darstellen würde.
  • Ab 1.1.2021 wird ein Energiezuschlag von 25 € pro ausgestoßener Tonne CO2-fällig, der bis 2025 schrittweise auf 55 € erhöht wird. Nach einer Modellrechnung des Energiedienstleisters Ista und der Technischen Universität Dortmund können sich die Heizkosten für eine bundesdeutsche Durchschnittswohnung dadurch um etwa 49 bis 107 Euro pro Jahr verteuern, wobei ausdrücklich erwähnt wird: „ Eine Ölheizung würde im Durchschnitt zu wesentlich höheren CO2-Kosten führen als eine Gasheizung.“
  • Die effiziente und nachhaltige Renovierung von Heizanlagen, die unter 30 Jahre alt sind, wird (vorläufig) bis 31. Dezember 2021 über das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit bis zu 45 % der Investitionssumme bezuschusst. Bei Finanzierungspartnern der KfW kann für Gas-Hybrid und Renewable ready-Heizungen auch ein Ergänzungskredit „Energieeffizient Sanieren“ beantragt werden.

 

Alternativen

Als Alternative zu Öl ist meistens Erdgas, Fern- bzw. Nahwärme, Strom oder Biomasse (Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz) im Gespräch. Nicht nur von Politikern gerne übersehen wird hingegen das Potenzial von Flüssiggas (LPG). Es besteht aus Propan, Butan oder Gemischen beider Gase. In der öffentlichen Diskussion wird es leider oft mit verflüssigtem Erdgas (LNG) – also Methan – verwechselt.

 
Argumente für Flüssiggas

Flüssiggas vereint viele Vorzüge, die es als Alternative zu Heizöl attraktiv machen:

 
Es ist klimafreundlich.

Mit einer CO2-Emission von 263 g/kWh Endenergie weist es niedrigere Werte auf als Heizöl (303 g/kWh Endenergie) oder der bundesdeutsche Strom-Mix (647 g/kWh Endenergie). Erdgas (249 g/kWh Endenergie) schneidet bei den CO2-Werten im Vergleich noch etwas besser ab, das Treibhauspotenzial seines Hauptbestandteils Methan liegt allerdings ein Vielfaches über dem der Flüssiggase Propan und Butan. Anders als Heizöl oder Biomasse kann Flüssiggas mit niedrigen Feinstaubemissionswerten punkten. Und es ist wasserneutral, darf also selbst in Wasserschutzgebieten eingesetzt werden.

 

Es ist regenerativ herstellbar und daher zukunftsfähig.

Noch umweltfreundlichere Werte lassen sich mit Flüssiggas aus regenerativem Ursprung erzielen. Seit 2018 wird biogenes Flüssiggas auf dem deutschen Markt angeboten. Es entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Biodiesel aus organischen Abfällen sowie Pflanzenölen aus nachwachsenden Rohstoffen. Bis zu 90 % CO2-Emissionen kann man mit BioLPG im Vergleich zu konventionellem Flüssiggas einsparen. Da es sich nur in der Gewinnung, nicht aber in der chemischen Zusammensetzung von konventionellem Flüssiggas unterscheidet, kann BioLPG auch problemlos in beliebiger Menge beigemischt werden.Im neuen GEG wird der Energieträger BioLPG erstmals im Rahmen der Nutzungspflichten für den Neubau gesetzlich anerkannt.

Eine weitere Option für die Zukunft ist synthetisches Flüssiggas, das mithilfe des Power-to-X-Verfahrens aus Wasserstoff und CO2 hergestellt werden kann. Das technische Know-how ist bereits vorhanden, die Rentabilität des Verfahrens muss noch gesteigert werden.

 

Es ist netzunabhängig.

Einer Studie der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH zufolge liegen über 3 Mio. Ölheizungen in Deutschland außerhalb der Reichweite des Erdgasnetzes. Allein durch den Wechsel von Heizöl auf Flüssiggas könnten hier pro Jahr mindestens 4 t CO2 eingespart werden. Dank Flüssiggas ist moderne, klimaschonenende Gasheiztechnik auch im ländlichen Raum möglich.

 

Es ist preiswert.

Aufgrund des geringeren CO2-Preisaufschlags wird Flüssiggas in den kommenden Jahren im Vergleich zu Heizöl immer günstiger. Durch den Abschluss eines Leasingvertrags mit seinem Flüssiggasanbieter kann man zudem die Investitionskosten niedrig halten. Der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. hat Vergleiche angestellt – mit dem Ergebnis: „Jenseits des Wärmenetzes gibt es keine für Verbraucher preiswertere Variante als Flüssiggas.“

 

Es spart Platz.

Anders als Heizöltanks werden Flüssiggastanks im Freien gelagert – oberirdisch oder unterirdisch. Dadurch entsteht als angenehmer Nebeneffekt der Umstellung auf Flüssiggas Platz im Heizkeller, der sich sinnvoll nutzen lässt.

 

Es verschafft Unabhängigkeit.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich bei vielen der Wunsch nach Unabhängigkeit verstärkt. Wer sich einen eigenen Flüssiggastank anschafft, ist nicht vom öffentlichen Netz abhängig und kann seinen Energieversorger frei wählen.

 

Es ist technologieoffen.

Mit der Entscheidung für den Energieträger Flüssiggas muss man sich nicht auf eine spezielle Heiztechnologie festlegen, sondern hat alle Möglichkeiten: Moderne Gasbrennwertgeräte, Gaswärmepumpen, Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen. Und selbstverständlich Hybridlösungen mit der Einbindung von Energiegewinnung aus regenerativen Ener­gien, wie Photovoltaik, ­Solarthermie oder Abluftwärme­rückgewinnung. So lässt sich die eigene Heizung Schritt für Schritt ausbauen und klimaschonend und energieeffizient optimimeren.

 


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