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"Beim Vollkostenvergleich kann Flüssiggas eindeutig punkten"


Werner Bohnenschäfer, Geschäftsführer der Leipziger Institut für Energie GmbH (IE Leipzig), im Gespräch zu einem vom Institut durchgeführten Vollkostenvergleich, bei dem erstmals auch Flüssiggas als Heizenergie in die Wertung mit einbezogen wurde.

 

 

Redaktion: "Herr Bohnenschäfer, Ihr Institut hat einen Vollkostenvergleich für verschiedene Heizsysteme durchgeführt. Welches System ist denn das günstigste?"

Werner Bohnenschäfer: "Mit der vorliegenden Studie ist erstmals ein objektiver Vergleich aller wichtigen und gebräuchlichen Heizenergien möglich. Und das Ergebnis zeigt, dass Erdgas, Flüssiggas und Fernwärme in aller Regel die günstigsten Lösungen darstellen."

Redaktion: "Was ist das Besondere an diesem Heizkostenvergleich?"

Werner Bohnenschäfer: "Bisher war ein vollständiger Kostenvergleich schon deshalb nicht möglich, weil keine transparenten Tarife für Flüssiggas vorlagen. Hier hat uns Rheingas über sein Tarifmodell ‚Kompakt‘ erstmals entsprechende Zahlen zugänglich gemacht. Das Preismodell ist an einen unabhängigen Index gekoppelt und weist somit die geforderte Transparenz auf, sodass wir auch diesen Energieträger in unsere Untersuchung mit einbeziehen konnten."

Redaktion: "Die fehlende Transparenz bei den Flüssiggas-Preisen war das einzige Problem?"

Werner Bohnenschäfer: "Leider nein. Vielfach war auch die Berechnungsmethodik bei vorangegangenen Untersuchungen nicht immer transparent genug. Und das, obwohl mit der VDI-Richtlinie 2067 ein klares Berechnungsverfahren existiert, das allerdings meist nur teilweise oder ‚in Anlehnung an die VDI 2067‘ angewendet wurde. Bislang veröffentlichte Heizkostenvergleiche waren daher nur bedingt aussagefähig und zudem oftmals von einseitigen Interessen, beispielsweise von Seiten der Anlagenhersteller, beeinflusst."



Redaktion: "Nach welchen Maßgaben wurde diese Studie denn genau durchgeführt?"

Werner Bohnenschäfer: "Auf Grundlage der VDI-Richtlinie sind neben den Investitionskosten die Brennstoff- und Wartungskosten sowie Zinslast und Inflation für Flüssiggas, Erdgas, Heizöl und Holzpellets, jeweils mit und ohne solare Warm-Wasser-Bereitung, sowie Fernwärme und elektrisch betriebene Wärmepumpen objektiv ermittelt und miteinander verglichen worden. Insgesamt wurden somit zehn verschiedene Anlagenkonzepte untersucht und bewertet. Ausgehend von einer 20-jährigen Lebensdauer der Anlagen wurde für jede der Energien eine jährliche Preissteigerung von zwei Prozent unterstellt. Auch die übrigen Parameter wie Haushaltsgröße, Nutzfläche, Baustandard und Zinssatz waren einheitlich definiert."

Redaktion: "Und wie lauten die Ergebnisse im Detail?"

Werner Bohnenschäfer: "Bei den Anschaffungskosten schnitten Erdgas und Flüssiggas am besten ab. Und zwar in allen vier von uns untersuchten Kategorien: Ein- und Mehrfamilienhäuser sowohl im Neubau als auch im Bestand - und das trotz staatlicher Förderung für erneuerbare Energien. Auch unter Einbeziehung sämtlicher Brennstoff- und Betriebskosten konnte der mit Flüssiggas betriebene Brennwert-Kessel seine gute Position, knapp hinter Erdgas und Fernwärme, behaupten. Einzig bei bestehenden Mehrfamilienhäusern kann ein Holz-Pellet-Kessel die günstigere Lösung sein."

Redaktion: "Welchen Ratschlag geben Sie zum Schluss aufgrund dieser Erkenntnisse unseren Lesern?"

Werner Bohnenschäfer: "Um teure Fehlinvestitionen zu vermeiden ist es unerlässlich, die vorliegenden Vergleichsrechnungen an die jeweilige Situation in dem betreffenden Objekt genau anzupassen. Wer dies beachtet und sich nicht durch einseitige Werbung falsch informiert, kann auf Dauer eine Menge Geld sparen."

 


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