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Autogas: Rentabler als im ADAC-Kostenvergleich


Viele Autogasumrüster und Importeure von Gasanlagen stellen einen spürbaren Nach­frageschub fest. Im Geleit der hohen ­Energiepreise stieg die Nachfrage nach Autogas-Umrüstungen um 30 bis 40 %, was der in letzter Zeit doch arg gebeutelten Branche einen nicht unerheblichen Umsatzschub einbrachte. Es macht eben doch einen Unterschied, ob man bei Kraftstoffpreisen von 1,40 Euro oder bei aktuellen Preisen von 1,80 Euro für die Hälfte mit Autogas tankt.

 

Bei der ML-Serie von Mercedes verschwindet der LPG-Tank in der Reserve­radmulde und sorgt mit seinem Inhalt für geringere Kosten und deutlich geringere Emissionen. So lässt sich auch beim Fahrzeugbestand in Deutschland CO2 reduzieren. Im Tank haben 65 l Autogas Platz. (Bild: Wolfgang Kröger)

Große Klappe, viel Ladevolumen und der ­Autogastank „trägt nicht auf“: Die ML-Serie von Mercedes eignet sich gut für eine Um­rüstung auf Autogas. (Bild: Wolfgang Kröger)

Der kleine Autogas-Umschalter zeigt: Ich bin kostengünstig und umweltfreundlich mit Autogas unterwegs. (Bild: Wolfgang Kröger)

 

Rentabler als im ADAC-Kostenvergleich

Unterstützung für Autogas kommt derzeit, eigentlich unerwartet, vom Automobilclub ADAC. Der hat auf seiner Ho­mepage jüngst ­einen ADAC-Kostenvergleich der LPG-Neufahrzeuge angestellt, den man in der Form ­allerdings nicht ganz kritiklos hinnehmen sollte. Hier wird der Eindruck erweckt, die in der ADAC-Tabelle aufgeführten Fahrzeuge seien tatsächlich Neufahrzeuge und ließen sich problemlos auf Autogas umrüsten. Das ist nicht der Fall, denn für einen BMW 540i oder einen Mercedes E 350 mit neuester Abgastechnik existieren derzeit noch keine rechtlich konformen Umrüstsätze. Auch der Kraftstoffverbrauch wurde nach dem NEFZ gemessen, für Neuwagen gilt aber bereits seit dem 1. September 2017 der deutlich realitätsnähere WLTC mit Verbrauchswerten, die teilweise zwischen 25 % und 40 % höher liegen.

Was bedeutet das in der Realität? Ein Mercedes E 350 mit 272 PS, also ein altes Modell mit Saugrohreinspritzung, kein Direkteinspritzer, verbraucht nach der ADAC-Liste 9,6 l Superbenzin oder 11,5 l Autogas. Damit hätte sich eine Gasanlage laut ADAC nach 43.000 km amortisiert. Tatsächlich dürfte der Verbrauch real allerdings gut 25 % höher liegen, das heißt, die Amortisationszeit der Gasanlage müsste sich zwangsläufig um 25 % reduzieren. Also nicht etwa nach 43.000 km, sondern schon nach gut 30.000 km sollte die Ersparnis der Kraftstoffkosten den Anschaffungswert der Autogasanlage wett­machen.

Wer also aus der Tabelle sein Wissen für eine mögliche Entscheidung pro oder contra Autogasanlage ziehen möchte, der sollte schon mal genauer hinschauen. Ähnlich verhält es sich auch bei den anderen Fahrzeugtypen.

 

Fiat: LPG ab Werk eingestellt

Selbst was die Verfügbarkeit von Autogasfahrzeugen ab Werk angeht, sind dem ADAC einige Schnitzer unterlaufen:

So hat Fiat bzw. Stellantis unlängst angekün­digt, den Verkauf von Autogasfahrzeugen ab Werk in Deutschland mangels ent­sprechender Nachfrage ein­zu­stellen. Hierbei handelt es sich um die Modelle Fiat 500 und Fiat Panda, die in der kleinsten Motorisierung noch als LPG-­Versionen verfügbar waren.

 

Motorprobleme längst gelöst

Und ein weiterer Punkt findet ebenfalls keine bzw. nur unzureichende Erwähnung: Der ADAC warnt vor „möglichen Problemen an den Motorventilen“ mit dem Hinweis, dass einige Automobilhersteller eine Umrüstung deshalb ablehnen würden. Dieses Problem ist zumindest in Kreisen seriöser Autogasumrüster hinlänglich bekannt und längst behoben. Da Autogas im Gegensatz zu Benzin nicht über entsprechende motorschonende Additive verfügt, müssen diese zum Schutz der Einlass- und Auslassventile entsprechend zugeführt werden. In bisher durchgeführten Tests hat sich das ERC-Additiv Gaslube in Verbindung mit einer elektronisch geregelten last- bzw. drehzahlabhängigen Additiveinspritzung als wirksame Waffe gegen den gefürchteten Ventileinschlag bewährt. Umrüster, die auf dieses System setzen, gewähren ihren Kunden in der Regel auch eine Versicherung gegen gas­bedingte Motorschäden.

 

Autogas wesentlich für CO2-Reduzierung der Bestandsflotte

Selbst bei den derzeitig erhöhten Preisen lohnt sich Autogas und kann einen entscheidenden Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen und der Feinstaubemissionen im Straßenverkehr leisten – auch wenn diese Tatsache im Rahmen der allgemeinen Anti-Haltung gegen Verbrenner-Motoren regelmäßig ignoriert wird. Die von EU und Bundesregierung ausgerufenen Klimaziele können nur erreicht werden, wenn man auf dem Weg dahin auch die Bestandsflotte mitnimmt und deren Fahrzeuge mit einem umweltfreundlichen Kraftstoff betreibt.

 


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