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Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen dokumentiert:Energieverbrauch ist 2010 gestiegen


Konjunktur und Frost haben den Energieverbrauch in Deutschland nach oben ge­-trieben; er ist im Jahr 2010 um mehr als 4 % gestiegen. Zu die­sem Ergebnis kommt die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB). Ihre Berechnungen ergaben, dass infolge des guten Konjunkturverlaufs sowie der kühlen Witterung der Energieverbrauch in Deutschland eine Höhe von 14 012 Petajoule (PJ) beziehungsweise 478,2 Mio. t Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreicht. Das sind 549 PJ oder knapp 19 Mio. t SKE mehr als im Vorjahr. Damit kehrt der Verbrauch aber noch nicht auf das Niveau vor dem konjunkturellen Einbruch des Jahres 2008 zurück.

 

 

Der AG Energiebilanzen zufolge stieg der Verbrauch an Mi­neralöl um gut 1% auf 4722 PJ (161,1 Mio. t SKE). Ohne den kräftig erhöhten Einsatz von

Biokraftstoffen (deren Beitrag bei den Erneuerbaren Energien bilanziert wird) hätte der Zu-wachs beim Mineralöl eine Höhe von rund 4 % erreicht. Die Nachfrage nach Diesel erhöhte sich um über 4 %, demgegenüber sank der Verbrauch an Ottokraftstoff um rund 2 %. Der Absatz an Rohbenzin und Flüssiggas nahm zu, die Nachfrage nach Flugkraftstoffen war stabil. Beim schweren Heizöl wirkte sich das hohe Preisniveau negativ auf den Absatz aus. Der Absatz von leichtem Heizöl stieg dagegen um ca. 3 %.
Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um 3,7 % auf 3048 PJ (104,0 Mio.  t SKE). Die niedrigen Temperaturen sorgten für einen erhöhten Absatz auf dem Wärmemarkt. Auch die Industrie steigerte ihre Nachfrage im Zuge der positiven konjunkturellen Entwicklung.

Der Verbrauch an Steinkohle erhöhte sich um mehr als 15 % auf 1694 PJ oder 57,8 Mio. t SKE. In der Stromerzeugung nahm der Einsatz um über 7 % zu. Die Eisen- und Stahlindustrie steigerte den Einsatz von Kohle und Koks um rund 37 %. Auch auf dem Wärmemarkt wurde mehr Steinkohle abgesetzt. Knapp 70 % des inländischen Verbrauchs an Steinkohle wurden 2010 zur Stromerzeugung eingesetzt. Der Primärenergieverbrauch an Braunkohle lag mit 1.515 PJ (51,7 Mio. t SKE) leicht über dem Niveau des Vorjahres. Über 90 % der Förderung wurden zur Strom­erzeugung eingesetzt.

Die inländischen Kernkraftwerke steigerten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch um knapp 3 % auf 1514 PJ
(51,7 Mio. t SKE).

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1990 - 2010 (Angaben in Petajoule PJ).


Die Erneuerbaren Energien trugen mit 1312 PJ (44,8 Mio.  t SKE) zur Energiebilanz 2010 bei. Das sind 6,8 % mehr als im Vorjahr. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) stieg um 2 %, die der Windkraft ging dagegen um knapp 3 % zurück. Einen gewaltigen Sprung machte die Photovoltaik: Ihr Beitrag wuchs um mehr als 80 % von 24 PJ auf 43 PJ. Biogas und ­Biokraftstoffe konnten um 15 % beziehungsweise knapp 4 % zu-legen. Der Anteil aller erneuer­barer Energien am Primär­energieverbrauch stieg von
9,1 auf 9,4 %.

Der höhere Energieverbrauch wird zu einem Anstieg des energiebedingten CO2-Ausstoßes führen, da sich nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen beim Mix der Energieträger 2010 nur geringfügige Veränderungen zugunsten CO2-armer Ener­gieträger ergaben und etwa zwei Drittel des gesamten Verbrauchszuwachses auf kohlenstoffhaltige Energieträger entfällt. Gerechnet wird mit einer Zunahme der energiebedingten CO2-Emissionen um knapp 4 %.

 


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