Werbung

2020: Weniger Öl- und mehr Gasheizungen in Deutschland


Dank günstiger Förderbedingungen entscheiden sich immer mehr Bauherren für Biomasseanlagen, Hybridtechnik oder Wärmepumpen. Doch wie sieht es im Bestand aus? Die jährliche Erhebung des Bundesverbandes der Schornsteinfeger gibt Auskunft.

 

Ca. 4 % der 13,9 Mio. Gasheizungsanlagen, also in etwa 556.000, werden mit Flüssiggas betrieben. Das bedeutet: Der Anteil von Flüssiggasheizungen an den Gesamtheizungsanlagen beträgt ungefähr 2,74 %.

 

Laut dieser Erhebung gab es im Jahr 2020 rund 20,3 Mio. Heizungsanlagen (ohne Raumheizer, Warmwasserheizer und Wärmepumpenanlagen). Ca. 5,4 Mio. dieser Anlagen heizten mit Öl (26,5 %), 13,9 Mio. nutzten Gas (68,5 %), ca. 4 % davon – also etwa 556.000 – Flüssiggas. Hinzu kamen rund eine Mio. Biomasseanlagen, die mit Pellets, Hackschnitzeln oder Scheitholz betrieben wurden (5 %). Die Anzahl der Einzelraumfeuerstätten wie z. B. Kamin-, Kachelöfen, Heizeinsätze oder Herde, blieb mit 11,2 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Zahlen weisen für das Jahr 2020 eine Veränderung bei Brennstoffnutzung und Anlagentechnik aus. Während die Zahl der Ölheizungsanlagen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt zurückgegangen ist (-1,9 %), nahm die Anzahl der Gasheizungsanlagen insgesamt zu. Zuwachsraten ergaben sich insbesondere im Bereich der Gasbrennwertgeräte (+3 %). Im Jahr 2020 erfassten die Schornsteinfeger im Rahmen ihrer Überprüfungs- und Messarbeiten erstmals mehr Gas-Brennwert- als Gas-Heizwertanlagen (+2,5 %). Brennwertanlagen haben höhere Wirkungsgrade und arbeiten deutlich effizienter.

Auch Biomasseanlagen gewinnen an Bedeutung. Laut den Marktdaten des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stieg der Verkauf von Biomasse-Heizkesseln im Jahr 2020 um 138 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren auch in den Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks ablesen lassen, da hier die tatsächlich installierten Anlagen erfasst werden. Der Erfolg von Biomasseanlagen ist u. a. auf die günstigen Förderbedingungen zurückzuführen. Bauherren und Sanierer profitieren von der staatlichen Förderpolitik zur Verringerung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor.

Wenig Dynamik zeigt sich hingegen in der Altersstruktur der Heizungsanlagen. Auch wenn Politik, Verbände und Hersteller immer wieder auf die stagnierende Sanierungsquote verweisen und Anreize geschaffen wurden, bleibt das Betriebsalter der installierten Kessel hoch. Im Jahr 2020 waren 70 % der Ölheizungen und 60 % der Gasheizungen in Deutschland älter als 20 Jahre. Zum Vergleich: Ab einem Alter von 15 Jahren gilt ein Heizkessel als energetisch ineffizient.

Seit 2017 bewertet das Schornsteinfegerhandwerk stufenweise die Energieeffizienz von Öl- und Gasheizkesseln auf Basis der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (EnVKV). Mehr als 4,1 Mio. Kessel haben bereits ein Energieeffizienzlabel vom Schornsteinfeger erhalten.

www.schornsteinfeger.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: