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Sauberer Treibstoff für Schiffe


Von Anfang 2015 an müssen die Abgase von Schiffen in bestimmten Gebieten strenge Grenzwerte einhalten.

 

 

Die Vorgaben orientieren sich an den Bestimmungen für die Emissionssondergebiete (SECA) Ostsee und Nordsee, deren Beispiel weitere Länder wie Norwegen, die Vereinigten Staaten und Kanada folgen werden. Ziel ist es, Stick- und Schwefeloxide – kurz NOx und SOx – zu reduzieren. Die strengen Umweltvorschriften erzwingen geradezu einen Wechsel der Treibstoffart für Frachter und Kreuzfahrer. Mit den neuen Vorschriften für Schiffstreibstoffe ist die Verwendung von Flüssiggas (LPG) als Treibstoff für Schiffsantriebe einen Schritt näher gekommen.

MAN Diesel & Turbo steht mit einem geeigneten Motor bereit. LPG, das bei Autos seit vielen Jahren schon als Kraftstoff genutzt wird, kann mit dem Zweitaktmotor ME-GI auch für Schiffsantriebe eingesetzt werden. LPG (Liquefied Petroleum Gas) ist eine Mischung aus Kohlenwasserstoffgasen (Propan oder Butan), während LNG (Liquefied Natural Gas) Erdgas (Methan) ist, das vorübergehend in flüssigen Zustand versetzt wird, um die Lagerung und den Transport zu erleichtern. Auch, wenn die Bemühungen um LNG als „Kraftstoff der Zukunft“ auf Hochtouren laufen, so ist doch die Bereitstellung von Bunkereinrichtungen, die aus kleinen LNG-Terminals und einem Netzwerk aus LNG-Versorgungsschiffen bestehen, kostspielig und wird darüber hinaus von Sicherheitsbedenken und öffentlichen Diskussionen begleitet. Dazu kommt, dass derzeit kaum ein Land über ein LNG-Netzwerk verfügt, das die allgemeine Verwendung von verflüssig­tem Erdgas als Schiffskraftstoff ermöglichen würde.

LPG als Alternative
Ein Liefernetzwerk für LPG herzustellen, dürfte dagegen viel einfacher sein; einerseits, weil LPG-Terminals weniger kostspielig zu errichten sind und andrerseits, weil das seit langem als Treibstoff für Pkws gebräuchliche LPG weniger Sicherheitsbedenken verursachen dürfte. So könnten LPG-Tankschiffe als Bunkerstationen genutzt werden, denn sie alle haben Verflüssigungsanlagen an Bord, deren Betrieb im Vergleich mit Verflüssigungssystemen für LNG weniger teuer sind. Darüber hinaus ist es unkompliziert, LPG von einem Schiff auf ein anderes umzuladen.

Aida: Ziel „Zero Emission Ship“

Die Aida-Schiffe verbrauchen bereits heute 40 % weniger Energie als der Durchschnitt der Kreuzfahrer, heißt es von der Reederei. Diesen Wert hat Aida Cruises einer Presseerklärung zufolge auf Basis direkter Vergleiche selbst ermittelt. Er sei von der Kreuzfahrtbranche unwidersprochen geblieben. Doch die Rostocker Reederei will noch weitergehen. So beschäftige sich das Unternehmen mit dem Einsatz von Flüssiggas als Brennstoff und beteilige sich am Brennstoffzellen-Projekt der Bundesregierung, das seit anderthalb Jahren laufe, heißt es. „Unser Wunsch ist es, dass eines unserer nächsten Schiffe das weltweit erste mit einer Brennstoffzelle an Bord ist“, sagt Aida-Cruises-Präsident
Michael Thamm.

 


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