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Grüngas zur Erreichung der Klimaschutzziele


Heimisch erzeugtes regeneratives Gas kann bis 2050 mit annähernd 414 TWh einen Großteil des zukünftigen Gasbedarfs decken.

In allen Sektoren können Grüne Gase dazu beitragen, die CO2-Emissionen signifikant stärker und schneller als vorgesehen zu reduzieren.

Der „Content Switch“– die Umstellung von Erdgas auf grüne Gase – ermöglicht eine Einsparung von 83 Mio. t CO2 pro Jahr.

Das sind die Kernergebnisse einer vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) beauftragten Studie des unabhängigen Energieberatungsunternehmens Navigant/Ecofys.

 

 

Aus den Ergebnissen der neu vorgestellten Studie „Die Rolle von Gas im künftigen Energiesystem“ ergibt sich die Forderung an die Politik, zügig ein Grüngas-Ziel zu verankern sowie die notwendigen Begleitumstände für dessen erfolgreiche Umsetzung zu schaffen: In den Verbrauchssektoren sind Anreize für den Einsatz grüner Gase erforderlich. Außerdem muss die zentrale Energiewendetechnologie Power-to-Gas durch Markteinführungsprogramme etabliert und der Aufbau von Elektrolyse-Kapazitäten vorangetrieben werden.

Erneuerbarer Strom und klimaneutrale Gase bilden in einer Zwei-Energieträger-Welt den Grundpfeiler der zukünftigen Energieversorgung. Je nach Menge der Biogasproduktion und der installierten Leistung von Power-to-Gas-Anlagen kann das Potenzial zwischen 214 und 414 TWh schwanken. Das entspricht knapp der Hälfte des aktuellen Gasbedarfs in Deutschland, der heute zu über 90 % importiert wird.

„Der Einsatz signifikanter Mengen an klimaneutralen Gasen ist unverzichtbar, wenn Deutschland seinen CO2-Ausstoß analog seiner Klimaschutzziele volkswirtschaftlich optimiert reduzieren will. Die Nutzung von Gasen und ihren Infrastrukturen ist zudem im Vergleich zu einer reinen Elektrifizierung der Energiesysteme deutlich kostengünstiger. Allerdings hindern nach wie vor regulatorische Schranken den Markt daran, dass sich erneuerbare Gase und komplementäre Technologien umfassend etablieren. Daher ist die politische Verankerung eines Zieles für grüne Gase im Energiesystem entsprechend der erneuerbaren Energien beim Strom unabdingbar“, sagte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke bei der Vorstellung der Studie in Berlin.

Bis zu 250 TWh pro Jahr des Grüngas-Gesamtpotenzials stammt aus der Produktion von Biogasen, etwa aus der anaeroben Vergärung oder thermischen Umwandlung von Speiseabfällen, Ernteresten, Gülle oder Abfallholz. Hinzu kommen die geschätzten Erträge von Energie- und Winterpflanzen. Durch die Umwandlung von Ökostrom aus Fotovoltaik- und Windkraftanlagen in synthetische Kraftstoffe wie Wasserstoff oder Methan (Power-to-Gas) besteht weiteres Potenzial von 74 bis 164 TWh – je nach installierter Leistung der EE-Strom-Anlagen.

„CO2-neutrale Gase können schon heute in vielen Gasanwendungen eingesetzt werden – sowohl im Strom- und Wärmemarkt als auch in der Mobilität. Das inländische Gesamtpotenzial von 414 TWh lässt sich speziell dort kosteneffizient nutzen, wo bislang keine technologischen Alternativen existieren“, erklärte Linke.

Die ausführliche Studie steht auf der Website des DVGW zum Download:
https://www.dvgw.de/medien/dvgw/leistungen/forschung/berichte/g201802-201657.pdf

 

 

 

 


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